Das Gesundheitswesen steht vor einem gewaltigen Umbruch durch die Kybernetisierung der nächsten Jahre. Man setzt sehr viel Hoffnung in diese Entwicklung durch Verbesserung der Schnittstellen im Gesundheitssektor und dadurch auch Kostenersparnis. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Patient:innenbetreuung und -behandlung (siehe Abschnitt Technologie).
Der persönliche Lifestyle wird durch Wearables digitalisiert, die Puls, Kalorienverbrauch und weitere Gesundheitsdaten messen. Es herrscht eine Goldgräberatmosphäre. Eine schleichende, aber nachhaltige Veränderung (vielleicht humanogene (R-)Evolution) unseres bisherigen Lebens läuft zurzeit ab. Technische Entwicklungen in der Kommunikation müssen von vielen Menschen, ohne die Möglichkeit einer bewussten Entscheidung zu haben, in ihren Alltag übernommen werden. Dieser Prozess ist sehr umfassend in folgenden Bereichen:
Neurobiologie (Vernetzung des Gehirns)
Verstärkte Ausbildung des visuellen Gehirns und neuer visuell-motorischer Koppelungen (digitaler Daumen); Abschwächung der abstrakten und konkreten Denkoperationen (Rechnen im Kopf ist ohne Benutzung eines Hilfsmittels wie der Finger nicht mehr möglich). Ein bekannter Hirnforscher spricht hier von digitaler Demenz.
Psychologie (Zwischenmenschliche Beziehungen)
Verstärktes „Leben“ im virtuellen Beziehungsraum des Social Networks mit Verlust eines realen psychosozialen Netzes, wie z.B. die Nachbarskinder in der Wohnstraße. Internetnutzende werden zu gläsernen Menschen.
Soziologie (Gesellschaft)
Das Internet ermöglicht schnelle Absprachen zwischen vielen Menschen (Hashtag), die Entwicklung neuer Machtinstanzen wie z.B. Google durch Nutzung von Daten ohne demokratische Kontrolle und einen neuen Regierungsstil (Videos der Bundeskanzlerin, Nutzung des Kurznachrichtendienstes Twitter durch den ehemaligen amerikanischen Präsidenten Trump).
Anthropologie (kybernetisches Menschenbild)
Der Mensch als selbstbezogenes Subjekt, welches sich durch Rückkopplung selbst steuert, um Ziele ohne Werteorientierung zu erreichen.
Der Mensch fühlt sich asynchron, als entkoppelt von Anderen und ist doch durch Automatismen des Internets synchron mit Anderen (pseudoautonom).
Technologie
Das Internet bildet eine eigene Realität, bei der der Mensch als Individuum im Nivellierungsprozess aller Teilnehmenden aufgeht (unbewusstes technologisches Kollektiv). Das Internet entwickelt sich durch Selbstlernprozesse zu einer künstlichen Intelligenz, deren gefährlichste Auswirkung die Entstehung autonomer Kampfmaschinen, mit der Fähigkeit, Menschen zu schädigen bzw. zu töten, darstellt.
In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Übernahme von technischen und gesellschaftlich relevanten Entwicklungen bei der Mehrheit der Christ:innen nur zögerlich und mit heftigen Warnungen möglich: das Fernsehen. Damals war ein Free-TV-Sender wie BibelTV undenkbar.